Ganz gleich, ob Sie einen Neubau planen oder Ihr Zuhause renovieren: Mit der Planung der Elektroinstallation stehen Sie vor einer großen Herausforderung – schließlich läuft ohne Strom in einem modernen Haushalt nicht viel. Vor allem mit der steigenden Entwicklung smarter Anwendungen wächst der Bedarf an Anschlüssen und Steckdosen deutlich. In den meisten Häusern sind allerdings viel zu wenig Anschlüsse vorhanden – und Verlängerungskabel oder Mehrfachsteckdosen sind als Dauerlösung weder sicher noch ästhetisch. Genügend Anschlüsse sollten daher am besten von Vornherein eingeplant oder im Zuge einer Renovierung nachgerüstet werden.

Anzahl der Steckdosen: Welche Richtlinie hilft bei der Orientierung?

Doch wie planen Sie die Anzahl der Steckdosen? Eine praktische Orientierung bieten die in Deutschland festgelegten DIN-Normen sowie die entsprechende RAL-Richtlinie (RAL-RG 678). In den Richtlinien finden Sie hilfreiche Angaben zum Ausstattungswert eines Raumes: Denn die empfohlene Anzahl von Steckdosen hängt neben der Raumgröße ganz maßgeblich von den jeweiligen Ausstattungsmerkmalen ab.

Die drei Ausstattungswerte gemäß RAL unterscheiden zwischen Mindest-, Standard- und Komfortausstattung und richten sich damit nach den individuellen Ansprüchen. Kurz gesagt gilt hier: Je höher der gewünschte Komfort, desto höher der Ausstattungswert und desto größer die benötigte Anzahl an Steckdosen.

Wie viele Steckdosen sollte man pro Raum planen?

Ausgehend von einer Standardausstattung, sollten Sie die folgenden Angaben als Orientierung nutzen:

  • Wohnzimmer über 20 Quadratmeter: 20 + 4 Steckdosen

Im Wohnzimmer sollten Sie ausreichend Steckdosen für Fernseher, Musikanlage und andere elektronische Geräte einplanen. Halten Sie sich dabei Möglichkeiten offen, im Zuge einer Umgestaltung die Unterhaltungselektronik auch in einer anderen Ecke des Raumes zu platzieren.

  • Küche: 10 + 5 Steckdosen

In der Küche wird’s schnell eng – hier drängen besonders viele Geräte ans Netz: Nicht nur Backofen, Spülmaschine, Kühlschrank und Herd wollen mit Strom versorgt werden, sondern auch zahlreiche Kleingeräte. Die Arbeitssteckdosen sollten so verteilt werden, dass überall ausreichend Anschlüsse vorhanden sind.

  • Bad (klein): 2 + 2 Steckdosen

Das Badezimmer bedarf im Vergleich zur Küche deutlich weniger Anschlüsse. Zwei Steckdosen neben dem Spiegel bieten sich für Geräte wie Haartrockner oder Rasierapparat an, zwei weitere Anschlüsse sollten in Bodennähe Platz finden. Achten Sie bei der Installation auf einen ausreichenden Schutz vor Spritzwasser.

  • Kinderzimmer: 8 + 3 Steckdosen

Hier sollten Sie flexibel planen – schließlich werden Ihre Kinder größer und sind irgendwann sogar aus dem Haus. Um den Raum dann anderweitig nutzen, sollten Sie im Kinderzimmer vorausschauend für die Zukunft planen.

  • Arbeitszimmer: 8 + 2 Steckdosen

Im Arbeitszimmer werden zahlreiche Steckdosen für Computer, Drucker, Scanner und andere technische Geräte benötigt. Auch hier gilt: Lieber zu viel als zu wenig Anschlüsse installieren.

  • Außenbereich: 7 + 1 Steckdose

Vergessen Sie beim Planen nicht den Außenbereich: Neben den elektrischen Gartengeräten können auf Terrasse oder Balkon sicher auch Elektrogrill oder Radio die ein oder andere Außensteckdose gut gebrauchen.

Unser Tipp für Technik- und Entertainment-Fans: Planen Sie sicherheitshalber ein paar mehr Anschlüsse ein und sprechen Sie bei Ihrem Elektromeister auch die Installation von USB-Spannungsversorgung an. Smarter Komfort durch Sprachassistenten wie Alexa, Siri & Co. wird immer alltäglicher und auch unser Smartphone ist zum dauerhaften Begleiter geworden. Damit werden Lademöglichkeiten und Anschlüsse in hochfrequentierten Wohnräumen immer wichtiger für uns.

Zusätzliche Steckdosen planen: Welche Lösungen gibt es zum Nachrüsten?

Steckdosen sind bei Ihnen zu Hause rar gesät und Sie möchten gerne Strom- oder Datenanschlüsse nachrüsten? Für den nachträglichen Einbau von Steckdosen muss eine bestehende Wand aufgestemmt werden. Dies ist nicht nur aufwendig, sondern auch nicht immer so leicht zu realisieren. Doch wir haben gute Nachrichten: Ein Nachrüsten ist dennoch problemlos möglich.

Ein spezielles Aufputz-Programm kann vom Elektromeister Ihres Vertrauens ganz einfach auf der Wand befestigt werden. So kann das Gira Profil 55 dort montiert werden, wo bereits ein Stromanschluss besteht. Das Profil ermöglicht bis zu acht Leereinheiten anzubringen: Diese können Sie im Übrigen nicht nur mit Steckdosen, sondern auch mit vielen weiteren Einsätzen aus dem Gira System 55 ausstatten – von Schaltern über Dimmer und Wandsender bis hin zu Elementen aus dem Türkommunikationssystem sind zahllose Optionen möglich.

Mehr als bloß eine Steckdose: Welche Neuheiten sollten Sie kennen?

Steckdosen haben sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt. Klar, in der Hauptsache liefern sie immer noch Strom – doch moderne Anschlüsse bieten mehr als das: Wussten Sie zum Beispiel, dass Sie statt herkömmlicher Steckdosen auch eine USB-Spannungsversorgung installieren können? Hierbei erhalten Sie zwei praktische Steckplätze für die Standards USB A und USB C und können so zum Beispiel Ihre Mobilgeräte ganz einfach und schnell aufladen – ohne weiteres Zubehör. Steckdosen mit integrierter Orientierungsleuchte leiten Sie in der Nacht sicher durchs Dunkel – mit einem dezenten Lichtkorridor auf dem Boden. Besonders smart: Über einen integrierten Sensor schaltet sich das blendfreie Licht bei Dämmerung von selbst ein und am Morgen automatisch wieder aus.

Sie sehen – es lohnt sich, über Neuerungen auf dem Laufenden zu bleiben. So können Sie individuell passende Lösungen bei Ihrem Elektromeister direkt anfragen. Denn fehlende Stromanschüsse und wachsender Kabelsalat können schnell zu einem echten Ärgernis werden.

Mix and Match: Steckdosen und Schalter, die sich Ihrem Stil anpassen

Oft sind es die kleinen Details, die einen großen Unterschied machen. Selbstverständlich sollen sich auch Ihre Schalter und Steckdosen harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Deshalb haben wir das modulare Baukastenkonzept des Gira System 55 entwickelt: Sämtliche Komponenten der Gira Designlinien haben einheitliche Maße von 55 x 55 mm.

So lassen sich die unterschiedlichen Funktionseinsätze mit allen möglichen Rahmenvarianten kombinieren. Frei nach dem Motto „Mix and Match“ können Sie Ihre Schalter und Steckdosen individuell auf Ihre Einrichtung abstimmen. Sie mögen es zeitlos und reduziert? Dann ist eine Designlinie wie Gira E2 eine gute Wahl. Oder soll es etwas Ausgefalleneres sein? Von Gira S-Color im Retro-Look bis zu Gira ClassiX mit edlen Ornamenten ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Minimalistische Tastschalter: die Gira Designlinie perfekt auf Ihren Stil abstimmen. Quelle: Gira