Wenn Innovation Formen annimmt

Der Immobilienmarkt verändert sich in rasantem Tempo, weshalb Architekten ständig daran arbeiten, neue Wege des Bauens und Wohnens zu finden. Damit sollen Immobilien in Zukunft einerseits erschwinglicher und andererseits nachhaltiger werden. Mit dieser Vision vor Augen hat sich das Planungsbüro Mense-Korte ingenieure + architekten aus Nordrhein-Westfalen der Herausforderung gestellt, das allererste 3D-gedruckte Haus des Lande zu entwerfen – ergänzt mit intelligenter Gira Technik. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Für ihr innovatives Projekt erhielten Mense-Korte den German Design Award.

Ein Blick in das 3D-gedruckte Betonhaus

Kein Kran, sondern ein gigantischer 3D-Beton-Drucker mit einer Höhe von rund zwölf Metern kam bei dem Bauprojekt zum Einsatz. Schicht für Schicht druckte dieser die Fassade und sämtliche Innenwände aus. 

Auf diese Weise gelang es dem Team von Mense-Korte, ein zweigeschossiges Gebäude mit 160 Quadratmetern Wohnfläche zu errichten. Im geräumigen Erdgeschoss findet das Wohnzimmer, ein Essbereich und sogar ein Kamin Platz. Das Obergeschoss besteht aus drei separaten Räumen, die als Schlaf-, Arbeits- oder Gästezimmer genutzt werden können. Drei Bäder runden den Umfang des 3D-gedruckten Neubaus ab. 

Nachhaltig leben im gedruckten Haus

Das 3D-Druck-Haus zeichnet sich neben der geriffelten Fassadenstruktur durch die abgerundeten Ecken aus. Dieses interessante Design-Statement liegt im Druckverfahren begründet: Runde Formen erfordern beim Druck weniger Aufwand als quadratische Objekte. Um sicherzustellen, dass sich die Möblierung nahtlos in diese untypische, architektonische Form einfügt, fiel die Wahl bei der Inneneinrichtung auf maßgeschneiderte Möbel.  

Im Inneren des Hauses sorgt ein integriertes Lüftungssystem für frische, saubere Luft in jedem Raum. Für eine effiziente Wärmeregulierung haben die Architekten Heizmatten in den Decken angebracht, die von Luftwärmepumpen aufgewärmt oder abgekühlt werden. Damit herrscht zu jeder Jahreszeit die ideale Innentemperatur. Damit haben die Planer des 3D-Druck-Hauses eine neue Art des Bauens geschaffen, die auch in puncto Nachhaltigkeit überzeugen kann.

So wurde das 3D-Druck-Haus zum Gira Smart Home

Um Kabel und Rohre in der Betonfassade verlegen zu können, setzte das Planungsbüro Mense-Korte auf die sogenannte Monocoque-Bauweise. Beim Druck planten sie Hohlwände ein, in denen später das Kabelnetz und die Wasserleitungen verlegt wurden. Nachdem der Rohbau fertiggestellt war, folgte der technische Feinschliff. Elektrotechniker installierten Smart-Home-Technik von Gira:    

  • Der Gira G1 dient als zentrale Steuereinheit für die bequeme Steuerung sowie die Automatisierung von Licht, Jalousien und Heizung.  

  • Zusätzlich ermöglicht der Gira Tastsensor 4 in den Wohnräumen eine intuitive Bedienung der vernetzten Geräte innerhalb des Smart Home.   

  • Die Designlinie Gira E3 ergänzt die Schalter-Ausstattung im Innenbereich. Aufgrund der abgerundeten Form fügt sich das Design besonders harmonisch in die geschwungenen Linien des Gebäudes ein. 

  • An der Hausfassade sorgen Gira Außensteckdosen für eine wassergeschützte – und stilvolle – Stromversorgung von Gartengeräten. 

Das Ergebnis: Ein smartes Haus mit zukunftssicherem Wohnkomfort. 

Eine Bauart mit Zukunft: 3D-Druck heute und morgen

Das deutschlandweite erste 3D-Druck-Haus veranschaulicht, wie sich die Bautechnik in Zukunft sinnvoll weiterentwickeln kann. Doch was kostet so ein 3D-gedrucktes Haus überhaupt? Die Antwort darauf ist zunächst gar nicht so einfach. Denn das Prototypmodell in Beckum hat einen Wert von etwa 450.000 € inklusive Ausstattung und Gira Smart-Home-Technik.  

Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass diese Art des Bauens in der Zukunft kostengünstiger wird. Im Moment ist die Zahl der benötigten Spezial-Drucker noch begrenzt. Aber mit dem Fortschritt der Technologie werden 3D-gedruckte Häuser immer einfacher zu bauen sein – und sich die Kosten in immer erschwinglichere Preisregionen bewegen.

Das Team von Mense-Korte setzt große Hoffnungen in die Zukunft: In fünf Jahren wollen sie individuell gestaltete, nachhaltige 3D-Druck-Häuser für jeden zugänglich machen.